Rühren
Entscheidend für die spätere gute Konsistenz ist der richtige Zeitpunkt, an dem der Honig gerührt wird. Oder besser sollten wir von der Zeitspanne oder dem Zeitfenster sprechen. Vor dem Beginn der Kristallisation hat das Rühren keinen Effekt.
Den Beginn der Kristallisation erkennt man daran, dass der Honig leicht trüb wird oder sich Schlieren in der Durchsicht zeigen. Man spricht auch von einem perlmutartigen Schimmer. Mancher füllt sich aus dem Hobbock vorab ein Glas ab und stellt es sich ins Regal, wo man es immer im (Durch-)Blick hat.
Der Honig sollte mehrfach innerhalb der Zeit der Kristallisation gerührt werden. Am ersten Tag sollte für 20 bis 30 Minuten gerührt werden, um einen homogenen Honig zu erhalten. An den darauf folgenden Tagen täglich vier Mal für mindestens fünf Minuten. Es sollte bis zum Ende der Kristallbildung gerührt werden. Dies kann vier bis fünf Tage dauern.
Honig, der nach dem Abfüllen im Glas weiter auskristallisiert, entzieht sich unserer Kontrolle. Grobe Kristalle, die erst im Glas entstehen, können wir nicht verhindern oder im Nachhinein entfernen.
Die günstigste Temperatur für die Bildung der Kristalle liegt bei 14 - 16 °C. Idealerweise ist der Lager- und Arbeitsraum entsprechend temperiert.
Man sollte darauf achten, dass der Rührer ganz im Honig untergetaucht ist und die Drehzahl nicht zu hoch ist. Unbedingt zu vermeiden ist, dass Luft in den Honig geschlagen wird. Der Honig wird dann schaumig und enthält sehr viele Luftbläschen. Erst wenn alle Bläschen wieder entwichen sind, darf der Honig abgefüllt werden. Dumm nur, wenn er vorher fest wird.