Verdauung - Aufschluss der Nahrung
Makro- und Mikronährstoffe liefert die Natur nicht in reiner Form als Pulver oder Tablette. Unsere Nährstoffe stecken in unserer Nahrung. Um an die Nährstoffe zu kommen, müssen wir unser Nahrung aufschließen. Ein grober Aufschluss der Nahrung erfolgt mechanisch durch Kauen oder Zerreiben. Der endgültige Aufschluss erfolgt biochemisch durch VerdauungsEnzyme im Darm. Wir Menschen vereinfachen uns die Sache, indem wir Dinge wie Kartoffeln und Gemüse kochen und durch dieses Garen die Nahrung teilweise vorab aufschließen.
Kohlehydrate
Bei den Kohlehydraten hat es die Biene einfach, da im Nektar tatsächlich die Zucker bereits in reiner, gelöster Form vorliegen. Allerdings ist der Zucker meist als Rohrzucker (Saccharose) vorhanden. Dies ist ein Disaccharid, ein Zucker, der aus zwei Zuckermolekülen aufgebaut ist. Die Bienen brauchen aber die Einfachzucker Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Die Spaltung des Zweifachzuckers beginnt bereits während des Flugs. Bienen mischen Nektar und Honigtau mit Speichel, der Enzyme zum Spalten von Mehrfachzuckern enthält.
Eiweiße - Proteine
Der Aufschluss des Pollens und damit die Aufnahme von Peptiden und Aminosäuren ist deutlich schwieriger. Pollen wird erst im Mitteldarm der Biene verdaut. Hier kommen Enzyme hinzu, die auf die Spaltung von Eiweißen spezialisiert sind. Ähnlich wie bei uns Menschen gibt es die Eiweiß spaltenden Enzyme Trypsin, Chymotrypsin und Elastase.
Was die meisten nicht wissen, ist das unsere Honigbienen keine reinen Vegetarier sind. Treten Krankheiten oder Störungen in der Larvenentwicklung auf, so fressen die Arbeiterinnen die kranke Brut. Das ist notwendig, da Eiweiß für die Bienen ein kostbarer Nährstoff ist. Die betroffenen Brutzellen nur auszuräumen und die toten Larven aus dem Stock zu werfen, kann sich ein Volk aufgrund der knappen Ressourcen an Eiweiß nicht leisten. Allerdings, falls viele tote Larven anfallen, so wird ein Teil davon aus dem Stock geworfen.