Sterzeln
Wahrscheinlich haben Sie dieses Verhalten schon gesehen und sich gewundert, was das soll: Eine oder mehrere Bienen stehen am Flugloch und schwirren mit den Flügeln. Haben die Bienen dabei den Hinterleib angehoben, dann können Sie sicher sein, dass die Bienen sterzeln
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Durch das Anheben des Hinterleibs wird die dort befindliche Sterzeldrüse, die Nassanoffsche Drüse freigelegt. Beim Sterzeln spielt das Pheromon dieser Drüse eine große Rolle.
Hat ein Volk eine neue Behausung bezogen oder fliegen junge Bienen zu Orientierungsflügen aus, so sieht man dies Verhalten besonders häufig. Der Imker sieht es oft nach dem Abfegen von Bienen. Sterzelnde Bienen helfen Stockbienen durch eine Duftfahne zurück in den eigenen Stock.
Verhalten beim Sterzeln
Die Arbeiterinnen heben den Hinterleib an und legen durch Herunterziehen der 7. Rückenschuppe (Tergum VII) die Ausgänge der Nassanoffschen Drüse frei. Die Drüse produziert ein Gemisch aus Pheromonen, dessen Hauptbestandteil Geraniol ist. Wer eine gute Nase hat, kann einen blumigen Geruch bemerken.
Durch das Ventilieren mit den Flügeln unterstützen die Arbeiterinnen nicht nur die Verbreitung des Duftstoffes in der näheren Umgebung. Die Pheromone sind unspezifisch für das einzelne Volk. Aber die Arbeiterinnen stehen unmittelbar am oder im Flugloch. Daher stammt die Luft, die sie mit ihren Flügeln ventilieren, aus dem Stock. Sie mischen die unspezifischen Botenstoffe mit dem spezifischen Stockgeruch. Die heimkehrenden Bienen werden angelockt und fliegen ihrem Stockgeruch entgegen.