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Amöbenruhr

Kot auf dem Rahmen
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Kot auf dem Rahmen

Die Amöbenruhr ist eine Durchfallerkrankung der Honigbiene. Die Erkrankung wird durch eine Amöbe (Malpighamoeba mellificae) ausgelöst.

Krankheitsverlauf

Die Amöbe lebt und vermehrt sich in den Malpighischen Gefäßen der Honigbiene. Bei den Malpighischen Gefäßen handelt sich um Blindausstülpungen des Enddarmes. Bienen geben als stickstoffhaltiges Abbauprodukt Harnsäure über die Malpighischen Gefäße in den Darm ab. Die feinen Gänge der Malpighischen Gefäße werden durch die Amöben verstopft und verlieren ihre Funktionalität.

Die Harnsäure lagert sich infolge in den verstopften Gefäßen als milchig-weiße Paste ab. Dies führt zum Anschwellen und zur Degeneration der Gefäße. Damit ist auch die Regulation, die Homöostase, des Ionenhaushalts der Hämolymphe gestört. Dies führt zum Durchfall.

Faktorenkrankheit

Parallel zur Infektion mit der Amöbe kann eine Nosemose vorliegen. Ungünstige Witterungsbedingungen fördern den Ausbruch der Erkrankung. Besonders in verregneten Sommer mit geringer Tracht oder nach langen Wintern tritt die Amöbenruhr gehäuft auf.

Übertragung

Die Amöbe bildet spezielle Vermehrungsstadien, die sich in den Malpighischen Gefäßen ausbreiten und mit dem Kot ausgeschieden werden. Bedingt durch den Durchfall kommt es verstärkt zum Absetzen von Kot innerhalb der Beute. Deshalb werden verstärkt Arbeiterinnen im Stadium der Putzbiene infiziert.

Zusätzlich entwickeln die Amöben Dauerformen, sogenannte Zysten. Die Zysten überdauern längere Zeit außerhalb der Biene. Zum Beispiel auf mit Kot verdreckten Rähmchen. Werden diese nicht vor ihrer nächsten Verwendung gründlich gereinigt und desinfiziert, kommt es immer wieder zur Infektion weiterer Völker.

Behandeln

Die Amöbe entwickelt sich besonders gut in den langlebigen Winterbienen. Der Wechsel von Winter- zu Sommerbienen und damit das Ausscheiden der Winterbienen aus dem Volk senkt die Belastung mit der Amöbe. Der schnelle Wechsel der Generationen im Frühjahr und Sommer verhindert eine starke Vermehrung der Amöbe. Es kann zur Selbstheilung der Völker führen.

Stark geschwächte Völker gehen während der Auswinterung ein. Waben und Beuten müssen gründlich desinfiziert werden. Eine echte Behandlungsmethode gibt es nicht. Der Imker kann nur durch Vorbeugen den Ausbruch der Krankheit verhindern.

Vorbeugen

Achten Sie auf eine gute Einwinterung. Trennen Sie sich von schwachen Völkern bei der Einwinterung. Bei Trachtlücken im Sommer sollte gefüttert werden, auch wenn dadurch später eine zweite Honigernte ausfallen muss.

Joachim Eberhardt

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