Parasiten im Volk
Wir unterscheiden bewusst deutlich zwischen einer Krankheit und dem Befall mit einem Parasiten. Parasiten übertragen Krankheiten, aber nicht jeder Parasitenbefall führt zum Ausbruch einer Krankheit. Für ein effektives Vorbeugen und die Wahl der richtigen Behandlung ist die Unterscheidung zwischen Parasit und (Folge-)Krankheit wichtig.
Ein starker Befall mit einem Parasiten, wie der Varroamilbe oder dem Kleinen Beutenkäfer, kann zum Untergang des befallenen Volkes führen. Parasiten leben von der Körpersubstanz der Wirte, wie bei der Varroamilbe, oder von den Vorräten der Völker, wie beim Kleinen Beutenkäfer.
Übertragung / Verbreitung
Milben und die Bienenlaus sind flügellos. Sie brauchen den direkten Kontakt mit Bienen anderer Völker, um sich auszubreiten. Räuberei, Verflug der Bienen und das Vereinigen von Völkern fördern die Ausbreitung der Milben. Viele Bienenvölker an einem Standort vergrößern das Risiko.
Beutenkäfer und Wachsmotten besitzen als erwachsene Tiere Flügel und sorgen selbst für ihre Ausbreitung. Nur die Wächterbienen können sie am Flugloch abwehren. Ein Übertragungsweg für Eier und Larven ist der Austausch von Waben durch den Imker.
Behandeln
Gegen die Varroamilbe wurde ein Integriertes Behandlungskonzept
entwickelt. Dazu gehört eine Bedampfung des Volkes mit Ameisensäure. Die Behandlung mit Ameisensäure wirkt zugleich auch gegen Tracheenmilben und Wachsmotten.
Vorbeugen
Wabenhygiene verhindert generell ein Ausbreiten über altes Wabenmaterial. Räuberei verhindern heißt, den Kontakt von Bienen unterschiedlicher Völker vermeiden.
Wichtig ist die Kontrolle beim Ankauf von Völkern und Königinnen. Dies gilt ganz aktuell für den Erwerb von Völkern aus Ländern außerhalb der EU. Noch ist der Kleine Beutenkäfer nicht in Deutschland nachgewiesen. Aber ein einziger Import eines parasitierten Volkes reicht aus, um einen neuen Parasiten zu etablieren.