Impfen des Honigs
Es gibt Honige, die in ihrer Zusammensetzung von Trauben- und Fruchtzucker genau zwischen flüssigen und festen Honigen liegen. Machen wir nichts, so kristallisieren sie spät aus. Zu dem Zeitpunkt sind die Honige schon längst abgefüllt. Im Glas können wir die Kristallisation nicht beeinflussen.
Sommertrachthonige kann man impfen.
Typisch ist diese Art der späten Kristallisation für Honig aus der Sommertracht. Ganz unterschiedliche Trachtquellen haben ihre Zucker für den Honig geliefert. Nektar ganz unterschiedlicher Blüten und Zuckerspektren. Es können unterschiedliche Anteile einer Honigtau-Tracht hinzukommen.
In diesen Honigen ist das Potenzial zur Kristallisation vorhanden, aber es fehlt der Auslöser. Bei diesen Honigen kann man die Kristallisation auslösen, in dem man von außen einige Kristalle hinzugibt. Eine kleine Menge dieser Starter-Kristalle reicht aus.
Wenn man einen cremigen Sommertrachthonig einem flüssigen vorzieht, so kann man den Honig impfen. Ein paar Tage nach dem Abschäumen beginnt man mit dem Rühren. Man gibt zu Anfang etwa 3 bis 5 % eines fein cremigen Honigs aus den eigenen Vorräten hinzu. Das ist meist ein Frühtrachthonig oder z. B. Rapshonig. In den folgenden Tage wird der Honig wie gewohnt gerührt.
Honig impfen aber nicht verschneiden.
Wichtig ist, dass der Honig durch das Impfen nicht den eigenen Charakter verliert. Deshalb ist es wichtig, die Menge des zugesetzten Honigs auf maximal 5 % zu begrenzen. Die in der geringen Menge enthaltenen Kristalle sind vollkommen ausreichend, um die Kristallisation des ganzen Honigs auszulösen.
HINWEIS Geben Sie mehr Honig einer anderen Tracht hinzu, so verschneiden Sie den Honig. Sie stellen die Mischung von Honigen her. Der Charakter beider Honige geht dabei verloren. Das wäre schade.
Viele Honige großer Lebensmittelmarken werden verschnitten. Dies wird gemacht, um den Kunden einen gleichen Geschmack über Jahre zu garantieren. Eigentlich langweilig, oder?