Sieben und Seihen
Der Honig, der aus der Schleuder fließt, enthält Wachspartikel und kleinere Verunreinigungen wie Pollen und Propolis. Hin und wieder kommt es auch zum Bruch einer Wabe in der Schleuder. Dann sind im Honig auch kleine und größere Bruchstücke zu finden. Deshalb lassen wir den Honig unmittelbar nach dem Schleudern durch zwei Siebe laufen.
Grob- und Feinsieb
Aus dem Ablaufhahn der Schleuder läuft der Honig durch Grob- und Feinsieb in ein Auffanggefäß. Das Gefäß sollte ein Volumen von 10 bis 15 l besitzen. Das entspricht einem Gewicht von etwa 20 kg, wenn es fast gefüllt ist.
Im groben Sieb bleiben alle Wachsdeckel und Wabenbruchstücke zurück. Das feine Sieb hat üblicherweise eine Maschenweite von 0,2 mm und hält feinere Wachspartikel, Chitinteile und Holzsplitter zurück.
HINWEIS Schauen Sie beim Schleudern immer wieder auf das obere Sieb. Es verstopft leicht. Die Folge ist, dass es bis zur Oberkante vollläuft und der Honig dann direkt ungesiebt in das Auffanggefäß läuft.
Seihtuch
Der Honig enthält nach dem Sieben noch sehr feine Wachsteilchen. Um den Honig vollständig von Partikeln zu säubern, empfiehlt es sich, ihn durch ein Seihtuch (Feinsieb) laufen zu lassen. Das Nylon-Gewebe mit einer Maschenfläche von circa 2 mm² hält auch feinste Partikel zurück. Es ist meist als Spitzsieb ausgebildet.
Temperatur und Temperieren
Wichtig ist, dass der Honig noch temperiert ist. Kühlt der Honig ab, so kann es speziell bei Blütenhonigen schnell zur Bildung erster Kristalle kommen. Der Honig fließt dann kaum noch durch das Seihtuch, sondern es kommt zur Verstopfung des Spitzsiebes. In diesem Fall muss der Honig vorsichtig temperiert werden. Die Temperatur sollte langsam auf etwa 25 - 30 °C erhöht werden, um erste Kristalle wieder zu lösen.
HINWEIS Eine stärkere Erwärmung kann zu einem Wärmeschaden führen. 40 °C darf keinesfalls überschritten werden.