Drohn
Drohnen produziert ein Volk nur, wenn sie gebraucht werden und das ist zur Schwarmzeit. Ihre einzige Aufgabe ist es, eine fremde Königin zu begatten. Die Drohnen sorgen für einen genetischen Austausch zwischen den Völkern. Sie verhindern Inzucht.
Der Drohn geht aus einem unbefruchteten Ei hervor. Bei den Hymenopteren, den Hautflüglern, entstehen aus unbefruchteten Eiern immer männliche Tiere. Erstaunlich: Der Drohn als männliches Tier hat selbst keinen Vater, kann aber zum Vater der folgenden Generation weiblicher Bienen werden.
Entwicklung
Die Entwicklung als Larve, von der Eiablage bis zur Verpuppung, beträgt beim Drohnen 14 Tage. Für die Umwandlung (Metamorphose) von der Streckmade zur erwachsenen Biene (Imago) braucht er neun Tage. Er hat damit die längste Entwicklungszeit aller drei Bienenwesen.
Zuerst wird er von den Arbeiterinnen mit Futtersaft gefüttert. Anschließend bedient er sich selbst an den Vorräten des Volkes. Wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Eiweißen, denn in dieser Zeit produziert ein Drohn in seinen Hoden 8 bis 11 Millionen Spermien. Zwischen dem 8. und 12. Tage nach dem Schlüpfen erreicht er seine Geschlechtsreife.
Hochzeitsflug und Drohnensammelplatz
In den ersten Tagen unternimmt ein Drohn Orientierungsflüge. Danach fliegt er mehrfach zu Drohnensammelplätzen und versucht eine Königin zu finden. Kommt es zu einer Begattung, so stirbt der Drohn während der Paarung.
Kommt es nicht zur Paarung, kann ein Drohn 30 bis 40 Tage alt werden. In seltenen Fällen überwintert ein Drohn im Volk, falls er nicht von Arbeiterinnen aus dem Stock getrieben wird (Drohnenschlacht).
Alles an ihnen ist auf diese Aufgabe ausgerichtet. Sie besitzen keinen Stachelapparat. Sie haben große Augen. Die gute Sehfähigkeit ermöglicht, dass sie eine Königin im Flug finden. Ebenso ist ihr Geruchssinn besonders ausgeprägt und auf die Pheromone von Königinnen spezialisiert. Der Drohn besitzt an den Hinterbeinen spezielle Haarpolster, mit denen er eine Königin im entscheidenden Augenblick festhält.