Flügel der Honigbiene
Die Flügel der Honigbiene sind viel variabler als die Tragflächen eines Transportflugzeugs. Meist sieht es so aus, als hätten die Bienen nur zwei Flügel. Aber alle Hautflügler, Hymenopteren, besitzen zwei Flügelpaare. Vorder- und Hinterflügel der Bienen sind im Flug durch eine Art Klettverschluss verbunden und arbeiten funktional wie ein einziges Flügelpaar.
Das ist aber nicht immer so. In Ruhe sind die zusammengelegten Flügel entkoppelt. Auch beim Manövrieren vor dem Flugloch oder vor einer Blüte kann es kurzzeitig zur Entkopplung der Flügel kommen.
Die Flügel sind über Gelenke direkt mit dem Exoskelett des Thorax verbunden. Diese Gelenke erlauben das Anlegen der Flügel. Ohne dies wäre eine Bewegung im Stock unmöglich.
Auch die Flügel der Biene sind in Leichtbauweise konstruiert. Stege aus Chitin versteifen die zarte Chitinhaut. Die Stege werden direkt nach dem Schlüpfen der Biene mit Luft gefüllt, bevor das Chitin erstarrt. Diese Röhren geben dem Flügel die Eigenschaft gleichzeitig flexibel und stabil zu sein.
Stege, Knoten und Haken
Die Stege und Knoten unterteilen die Flügelfläche in einzelne Zellen. Die Zellen bilden bei den verschiedenen Bienenarten unterschiedliche Muster, die als ein Merkmal der Bestimmung dienen. Man unterscheidet Radial-, Cubital- und Discoidalzellen. Die Honigbienen haben drei Cubitalzellen. Aus dem Längenverhältnis der Cubitalzellen kann man einen Index bilden. Die Rassen der Honigbiene Mellifera, Ligustica und Carnica unterscheiden sich in diesem Cubitalindex.