Kleine und Große Wachsmotte
Die Wachsmotten sind Vorratsschädlinge der Honigbienen. In Deutschland gibt es die Kleine Wachsmotte (Achroia grisella) und die Große Wachsmotte (Galleria mellonella). Es sind Schmetterlinge, die ihre Eier in Bienenvölkern abgelegen. Der größte Schaden entsteht durch den Fraß der Larven an den Waben und die damit verbundene Zerstörung der Waben.
Schadbild
Larven ernähren sich hauptsächlich von Pollenresten und den zurückgelassenen Kokons der geschlüpften Bienen. Von reinem Wachs können sich die Larven allerdings nicht ernähren. Das Zerfressen der Waben schädigt die Brut der befallenen Bienenvölker. Zum Teil wird die Brut der Bienen eingesponnen und verstirbt im Gespinst der Motten.
Teilweise fressen die Larve der Kleinen Wachsmotte auch den Wabeninhalt samt den enthaltenen Eiern oder Larven. Die kleine Wachsmotte miniert unter den Brutzellen. Dies führt zum Anheben der Puppen und Zelldeckel (Röhrchenbrut). Häufig öffnen die Arbeiterinnen die betroffenen Zellen. Die Puppen sterben in den geöffneten Zellen ab.
Durch den Kot der Wachsmotten können auch Krankheiten wie die Amerikanische Faulbrut übertragen werden.
Verbreitung
Tagsüber sind die Falter inaktiv. Man findet sie häufig in der Nähe von Bienenstöcken, da sie vom Duft von Honig und Wachs angelockt werden. Nachts dringen sie in Bienenvölker ein und legen ihre Eier in Ritzen ab.
Es wird auch berichtet, dass die Weibchen bei großer Gegenwehr nicht in den Bienenstock eindringen, sondern dass sie ihre Eier in Ritzen vor dem Flugloch ablegen. Die frisch geschlüpften Larven wandern in den Bienenstock ein.
Jungen Raupen ernähren sich vom Gemüll, sofern dies erreichbar ist. Später wandern sie auf die BrutWaben nach oben. Sie spinnen als Schutz ein Gespinst. Meist ist es eine größere Zahl von Larven, die ein Gespinst besiedeln und darunter sich durch die Waben fressen. Sie fressen dabei Gänge durch das Innere der Brutwaben. Die Brut wird dabei nach außen gedrängt.
Größere Populationen können sich nur in bereits geschwächten Bienenvölkern oder in aufgegebenen Bienenstöcken entwickeln. Wachsmotten dringen auch in das Wabenlager eines Imkers ein. Finden Sie geeignete Bedingungen, so können sie dort ein großes Gespinst aufbauen. Die Larven brauchen Brutwaben und eine Mindesttemperatur von 14 °C zur Entwicklung. Bei leeren Waben, die bisher nur Honig (keinen Pollen!) enthielten, gedeihen die Larven nicht, da Eiweiße in der Nahrung fehlen.
Behandeln
Ein gesundes Bienenvolk ist in der Lage, die Zahl der Larven der Wachsmotte gering zu halten. Gerade dann, wenn man beim Auswintern einen Befall durch Wachsmotten feststellt, stehen die Chancen gut, dass sich das Volk während der Frühjahrsentwicklung selbst hilft. Unterstützen kann man das Volk, indem man einen Teil der Wachsmottenlarven durch Klopfen aus der Brutwabe entfernt. Dazu reicht oft ein Schlagen mit dem Stockmeißel auf den Rahmen der Wabe.
Befallene Leerwaben sollte man gründlich reinigen. Durch Bedampfen mit Ameisensäure oder Essigsäure kann man die Eier und Larven der Wachsmotte abtöten. Ein Tieffrieren der kompletten Waben für 24 Stunden reicht auch aus. Bei Einschmelzen mit einem Sonnenschmelzer sollten die Rähmchen anschließen mit Ameisensäure oder Essigsäure bedampft werden.
Vorbeugen
Im Herbst ist es entscheidend, die Völker auf angemessenem Raum zu überwintern. Kleine Völker auf zwei Zargen zu überwintern, erleichtert es den Wachsmotten im Herbst in ein Volk einzudringen und den Larven vom Volk unbemerkt ein Gespinst anzulegen.
Vorhandene Bodeneinlagen sollten regelmäßig vom Gemüll befreit und gereinigt werden.
Entnommene Waben sollten bei der Lagerung gut eingepackt werden und kühl gelagert werden. Die Wachsmotten dürfen keine Chance bekommen, Eier abzulegen und die Larven dürfen keine geeigneten Bedingungen zur Entwicklung vorfinden.
Eine gute Wabenhygiene hilft auch gegen Wachsmotten. Alle entnommenen Brutwaben werden eingeschmolzen. Ins Wabenlager kommen nur Honigwaben. Auf Honigwaben legen Wachsmotten durch aus Eier ab, aber die schlüpfenden Larven können sich nicht entwickeln und sterben früh ab.