Rähmchen und Rähmchenmaße
Rahmen, auch Rähmchen oder Wabenrähmchen genannt, ermöglichen den sogenannten Mobilbau oder die Mobilbeute. Die Bienen bauen die Waben innerhalb der Rähmchen. Eine Wabe kann mit dem Rahmen aus der Beute entnommen werden. Alte Waben können so gegen frische Waben getauscht werden.
Meist sind die Rahmen gedrahtet. Ein Draht ist dann innerhalb des Rahmens gespannt. Wird eine Wabe im Rahmen gebaut, so läuft der Draht später durch die Wabe. Die Wabe bekommt dadurch mehr Stabilität. Honigwaben brechen daher seltener beim Schleudern.
Die Oberträger, obere Leiste des Rähmchens, sind bei Magazinbeuten auf beiden Seiten etwa 1 cm länger. Sie stehen dadurch beiderseits über. An diesen Ohren
wird das Rähmchen in die Beuten eingehängt. Bei Rähmchen der Hinterbehandlungsbeuten gibt es keinen Überstand, keine Ohren. Die Rähmchen werden nacheinander von hinten in diesen Beutentyp eingeschoben und sitzen dem Beutenboden direkt auf.
Rähmchenmaße
Rähmchen werden aus vier Holzleisten gebaut. Die obere Leiste, der Oberträger, ist meist verbreitert. Es gibt eine Vielzahl von Rahmenmaßen, also unterschiedliche Höhen und Breiten. Die Beuten müssen mit ihren inneren Maßen zu den Rähmchen passen.
Maß | Breite | Höhe | Wabenfläche |
---|---|---|---|
Deutsch-Normal-Maß | 37,0 | 22,3 | 700 |
Zandermaß | 42,0 | 22,0 | 764 |
Dadant- Brutraum | 43,5 | 28,5 | 1096 |
Dadant- Honigraum | 43,5 | 14,5 | 522 |
Die Maße sind in cm bzw. cm² angegeben. Die Rähmchen gibt es meist auch in halber Höhe, selten in eineinhalbfacher Höhe. Diese Größen sind für den Honigraum bestimmt. Für den Anfang reichen Rähmchen in einfacher Höhe. Bei der Wahl des Rähmchenmaßes sollten Sie sich an dem bevorzugten Maß in Ihrer Region orientieren. Das erleichtert den Ankauf von Ablegern.
Material
Die vier Leisten der Rähmchen bestehen meist aus kostengünstigem Fichten- oder Kiefernholz. Es gibt auch etwas teurere Rähmchen aus härterem Buchenholz. Bei Ösen und Draht sollten Sie Edelstahl wählen. Einfacher Stahl beginnt nach der Behandlung gegen die Varroamilbe mit Ameisensäure zu korrodieren.
Abstandshalter
Zwischen den Waben muss ein geeigneter Raum, Abstand, für die Bienen gehalten werden. Man unterscheidet dabei zwei Maße: den Wabenabstand und die Breite der Wabengasse. Der Wabenabstand wird zwischen der Wabenmitte zweier Waben gemessen. Vereinfacht gesagt der Abstand zwischen zwei Mittelwänden. Dieser Abstand sollte etwa 35 mm betragen.
Die Wabengasse ist der freie Raum zwischen zwei Waben. Das ist der Platz, den die Bienen nutzen können. Die Bienen müssen ohne Behinderung auf beiden Waben laufen können. Der Raum darf aber nicht so groß sein, dass die Arbeiterinnen dazwischen eine weitere Wabe als Wildbau anlegen können. Es passiert immer wieder, dass ein Rähmchen in einer Zarge fehlt und so ein größer Abstand entsteht. Die Bienen bauen dann Wildbau in die Lücke. Das sollte man in der Magazinimkerei vermeiden, da man dann unfreiwillig vom Mobil- zum Stabilbau übergeht.
Es gibt zwei Wege den Wabenabstand einzuhalten. Man verwendet für die seitlichen Leisten, die Seitenteile, verbreiterte Leisten. Sie werden als Hoffmanns Seitenteile angeboten. Die Rähmchen hängen dann mit direktem Kontakt der Seitenteile in der Zarge. Oder es werden am Rähmchen spezielle Abstandshalter befestigt. Als Abstandshalter können kleine Holzklötzchen, Kunststoffröllchen oder Polsternägel dienen.
Die Nordwabe oder Kunststoffwabe
Es gibt komplette Waben aus Kunststoff. Rahmen, Abstandhalter und Mittelwand sind in einem Stück gegossen. Diese Nordwabe besteht aus lebensmittelechtem Kunststoff, Polystyrol. Die Mittelwand hat eine Prägung, die den Zellen zur Lagerung von Honig oder der Brut von Arbeiterinnen entspricht.
Die Nordwabe wird von einigen Imkern im Honigraum verwendet. Der Vorteil ist, dass die Waben in der Schleuder nicht mehr brechen. Vor der Verwendung müssen die Waben mit einer dünnen Schicht Wachs überzogen werden, damit die Arbeiterinnen die Waben annehmen.