Frühtracht
Hat das Volk sich entwickelt und hat seine endgültige Stärke erreicht, so ist Zeit einen Honigraum aufzusetzen. Die Frühtracht setzt ein und damit tragen die Bienen den ersten Überschuss ein, den sie einlagern und den wir später erntet können.
Die Frühtracht setzt sich aus dem Nektar der früh blühenden Pflanzen zusammen: Kornelkirsche (Cornus mas), Schlehen (bis Ende April) und früh blühende Garten- und Wiesenblumen. Regional können Johannisbeere und Erdbeere, wo sie durch Anbau von Bedeutung sind, einen Beitrag leisten. Hinzu kommen je nach Region Obstbäume, Löwenzahn und Raps.
Nach einem langen Winter kann die Natur im Frühling explodieren
. Innerhalb von zwei Wochen blüht dann plötzlich alles. Hier liegt die Stärke eines gut entwickelten Bienenvolkes. Nur mit einer hohen Volksstärke kann eine solche Tracht effektiv eingetragen werden.
Der Geschmack eines Frühtrachthonigs ist aromatisch-mild. Farbe, Konsistenz und die Nuancen des Geschmacks variieren stark, abhängig von den Trachtpflanzen der Region. Im Frühtrachthonig zeigt sich eine starke Abhängigkeit vom Witterungsverlauf des betreffenden Jahres. Man kann den Jahrgang unterscheiden, wie bei einem guten Wein.
Landwirtschaft und Sortenhonige
Die Frühtracht ist abhängig vom landwirtschaftlichen Anbau in der Region. Stehen Ihre Bienen in einem Gebiet in dem Obst angebaut wird, so wird die Obstblüte zur ersten Massentracht des Jahres. Im Süden Deutschlands in Gebieten mit Viehhaltung auf einer echten Weide
kann der Löwenzahn als Tracht dominieren - was immer seltener wird.
Sortenhonige können in dieser Zeit aus Obstblüte, Löwenzahn und Raps entstehen. Die Raps-Blüte kann bis in den Juni hineinreichen und leitet zur Frühsommertracht über.