Behandlung mit Oxalsäure
Die Völker sollten im Winter nochmals gegen die Varroamilbe behandelt werden. Gerade bei unseren recht milden Wintern, kann sich die Brut der Bienen bis in den Dezember hin erstrecken. Zwischen der zweiten Behandlung mit Ameisensäure im September und dem Ende der Brutperiode können 10 - 12 Wochen liegen. Unter ungünstigen Bedingungen kann in dieser Zeit der Befall mit der Varroamilbe um das Zehnfache angestiegen sein.
In Ende November und Anfang Dezember, wenn die Bienen aus der Brut gehen, liegen die Außentemperatur zu niedrig für die Anwendung von Ameisen- oder Milchsäure. Ameisensäure braucht eine Außentemperatur von mindestens 12 °C, damit eine ausreichende Verdunstung gewährleistet ist. Für das Sprühen der Milchsäure müssen die Waben aus der Beute genommen werden. Feuchte Waben bei niedrigen Temperaturen führen zur Unterkühlung der Völker und zur Schimmelbildung auf den unbesetzten Waben.
Oxalsäure mit Zucker
Die Lösung ist die Behandlung mit Oxalsäure. Bei der Verteilung im Volk wird ein Trick angewendet. Die Oxalsäure-Lösung wird zusätzlich mit Zucker versetzt. Die Waben müssen nicht aus der Beute gezogen werden. Es reicht aus, die oberen Bienen in den Wabengassen mit der Lösung zu beträufeln.
Das Putzverhalten der Bienen sorgt für die Verteilung im Volk. Oder wollen sie einfach etwas Süßes naschen? Die Arbeiterinnen reinigen sich gegenseitig vom süßen Überzug und nehmen dabei die Oxalsäure auf. Da es in der Wintertraube einen steten Austausch der Plätze gibt. Kommen alle Bienen mit der Oxalsäure-Lösung in Kontakt. Über die Hämolymphe der Bienen erreicht die Ansäuerung auch die Varraomilben.
Zucker + Säure = HMF
Es wird ein Oxalsäuredihydrat - Lösung 3,5 % in Wasser verwendet. Der Zucker wird erst direkt vor der Verwendung zugesetzt. Zucker in einer saueren wässrigen Lösung bildet Hydroxymethylfurfural (HMF) als Abbauprodukt. Es entsteht nur in Spuren, aber bei einer Lagerung der fertigen Oxalsäure-Lösung würde eine Konzentration erreicht, die für Bienen schädlich ist.