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Raum gegeben und Raum nehmen.

Raum geben - zweite Zarge
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Raum geben - zweite Zarge

Als Imker und Imkerin stellen Sie Ihren Bienen den Wohnraum zur Verfügung. Die Größe der Wohnung muss der Größe des Volkes angemessen sein.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Bienenschwärme Nesthöhlen bevorzugen, die in etwa ein Volumen von 40 l besitzen. Das Volumen der Höhle ist ganz entscheidend für das Überleben im Winter. Die Bienen müssen heizen und Sie wissen, zu hohe Räume kann man nicht warm bekommen. Die Bienen überwintern mit einem relativ kleinen Volk. Ist die Beute nicht zu groß, so reichen die Wintervorräte aus, um die Temperatur über dem Gefrierpunkt zu halten. Volk und Königin überleben. Zum Ende des Winters heizen die Bienen die Beute stärker auf. Eine Temperatur von circa 33 °C ist notwendig, um Brut erfolgreich aufzuziehen. Das Bienenvolk kann die Temperatur nur dann erfolgreich regulieren, wenn die Beute nicht zu groß ist.

Raum geben.

Bei einem wild lebenden Volk würde sich die Nesthöhle selbstverständlich nicht erweitern, wenn es Frühling geworden ist. Das Volk würde bis an die Grenzen des vorhandenen Raums wachsen und dann relativ schnell schwärmen.

Wenn wir Bienen halten, so greifen wir ein. Wir bezwecken zwei Dinge. Erstens wir wollen möglichst viel Honig ernten und zweitens wir wollen nicht, dass ein Volk unkontrolliert schwärmt.

Arbeiten wir mit einer Magazinbeute, so können wir dem Volk im Frühjahr mehr Raum geben, damit es stärker wachsen kann. Je größer ein Volk ist, desto mehr Honig kann es eintragen. Völker, die einzargig überwintert haben, werden um eine zweite Zarge erweitert. Der richtige Zeitpunkt dafür ist, wenn das Volk die erste Zarge ausfüllt. Starke Nachtfröste sollten nicht mehr zu erwarten sein.

Ein starkes Volk auf zwei Zargen ist das ideale Wirtschaftsvolk. Ist das erreicht, so kann man an den Honig denken. Dem Volk wird eine weitere Zarge mit Mittelwänden aufgesetzt, der Honigraum. In Ausnahmefällen, wenn wir ein starkes Volk haben und eine sehr ergiebige, andauernde Massentracht, kann es sinnvoll sein, einen zweiten Honigraum aufzusetzen.

Raum nehmen

In der zweiten Jahreshälfte läuft die Entwicklung des Volkes entgegengesetzt. Entsprechend muss man den Raum durch Entfernen von Zargen anpassen.

Nach der zweiten Honigernte wird der Honigraum nicht wieder aufgesetzt. (Außer Sie planen eine Rotation der Zargen im Rahmen der Wabenhygiene und dem Aussondern alter Brutwaben.) Das ist meist Ende Juli oder Anfang August der Fall. Jetzt ist die Zeit, in der sich das Volk auf den Winter vorbereitet. Die Volksstärke geht zurück, weil das Brutnest verkleinert wird. Der entstehende Freiraum auf den Waben wird für die Einlagerung der Wintervorräte genutzt. Eine weitere Möglichkeit ist eine Rotation der Zargen, wobei der Honigraum zur zweiten Brutzarge wird. Die untere Brutzarge mit alten Waben wird komplett entfernt.

Im September stehen wir vor der Frage, ob ein Volk einzargig oder zweizargig überwintern soll. Bei Ablegern ist die Antwort einfach. Der Ableger ist meist noch einzargig und füllt die Zarge hoffentlich gut aus. Aber ist es gut, ein Wirtschaftsvolk weiter einzuengen und dem Volk die zweite Zarge zu nehmen?

Man sollte das Volk fragen. Schauen Sie sich beim Einwintern in der letzten gründlichen Kontrolle des Jahres, das Volk genau an. Wie groß ist das Volk, das jetzt aus den Winterbienen besteht. Sind es um die 5.000 Bienen, so ist eine Zarge ein angemessener Raum. Finden Sie ein Volk, das mit 15.000 Bienen überwintern will, so braucht es zwei Zargen. Ein Volk muss immer ausreichend Platz haben, um Futter einzulagern.

HINWEIS Wahrscheinlich liegt die Zahl der Winterbienen irgendwo zwischen 8.000 und 11.000. Dann sollten Sie ihr regionales Klima mit in Betracht ziehen. Stehen Ihre Bienen in einem Gebiet, in dem starke Fröste auftreten oder erwartet die Bienen ein milder Winter mit geringen Frösten. Je kälter es werden kann, desto kleiner sollte die Beute sein.

Joachim Eberhardt

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