Betriebsweise und Beute
In diesem Anfängerkurs stellen wir Ihnen die Magazinimkerei vor. Wir beschränken uns bewusst auf diese Form der Imkerei. Sie ist die heute verbreitetste Form der Bienenhaltung. Es sind sogenannte Oberbehandlungsbeuten. Von oben kann auf jede einzelne Wabe direkt zu gegriffen werden. In einigen Bienenständen und Wanderwagen finden Sie noch die Hinterbehandlungsbeute. Hier befindet sich eine Klappe, durch die die Waben entnommen werden, auf der Rückseite der Beute.
Mobilbeute
Die klassische Magazinbeute funktioniert als Mobilbeute. Die Waben werden dabei von den Bienen in vorgegebene Rähmchen gebaut. Die Waben sind dadurch mobil und können einzeln entnommen oder in der Beute umgehängt werden. Auch die Hinterbehandlungsbeute ist eine Mobilbeute.
Ein Vorteil der Mobilbeute, des sogenannten Mobilbaus, ist, dass der Honig durch Schleudern gewonnen werden kann. Geschleuderter Honig enthält kaum Wachsanteile. Die Waben bleiben erhalten und können von den Bienen weiter genutzt werden. Bei der Durchsicht eines Volkes kann jede Wabe einzeln herausgenommen und kontrolliert werden.
Stabilbeute
Vereinzelt wird für die Heideimkerei heute noch der Bienenkorb verwendet. Das ist eine Stabilbeute, die ohne mobile Rähmchen arbeitet. Die Bienen bauen ihre Waben fest in der Beute ein. Dieser sogenannte Stabilbau hat immer Naturwaben.
Es gibt weitere Formen der Stabilbeute, wie die original Warré-Beute oder die Bienenkiste. Die Honigernte erfolgt bei einer Stabilbeute durch das Ausschneiden der Waben. Die Waben werden anschließend zerkleinert oder gepresst. Der ausfließende Honig, Presshonig, enthält deutliche Anteile an Wachs, das auch den Geschmack des Honigs prägt.
Der Stabilbau ist für den Anfänger nicht zu empfehlen, da diese Beutenform in der Praxis mehrere Nachteile hat: Eine Schwarmkontrolle ist in der Stabilbeute nur bedingt möglich. Bienenkorb und Bienenkiste können nicht durch Raumgabe erweitert werden. Nach Schwarmzellen zu suchen und sie auszubrechen ist nur am unteren Rand möglich. Generell ist eine Durchsicht der gesamten Wabenfläche aufgrund des Stabilbaus nicht möglich.
Extensive Bienenhaltung
Es gibt Formen der extensiven Bienenhaltung, bei denen auf die Honigernte verzichtet wird. Es wurde der Begriff des Guckimkers
geprägt, der seine Bienen nur beobachten möchte.
Für diese Form der Bienenhaltung werden unterschiedliche Beutenformen genutzt. Z. B. die Warré-Beute, die Magazinbeute mit Stabil-Naturbau kombiniert. Eine Form der Trogbeute ist der Top-Bar-Hive
. Das ist eine längliche Kiste meist mit schrägen Wänden und mobilen Wabenträgern (Top-Bar). Eine andere Trogbeute ist die Bienenkiste
. Dies ist eine längliche, flache Stabilbeute, eben eine Kiste. Die Kiste kann aufgeklappt werden, da der Boden nicht fest mit den Wänden verbunden ist.
HINWEIS Auch bei Haltungsformen ohne Honigernte ist ein Vorbeugen gegen Krankheit und speziell die Behandlung gegen die Varroamilbe erforderlich.