Sammeln und Eintragen der Tracht
Die Sammelbienen besuchen Nektar reiche Blüten und nehmen mit ihrem Rüssel Nektar auf. Der Rüssel ist spezialisiert auf die Aufnahme von Flüssigkeiten. Die Biene saugt mit dem Rüssel den Nektar auf. Wenn nur eine dünne Schicht von Nektar oder Honigtau vorliegt, so kann sie mit der Zungenspitze, dem Löffelchen, kleinste Flüssigkeitsmengen auflecken.
Schon bei der Aufnahme werden Enzyme der FuttersaftDrüsen (Hypopharyngeal-drüsen) zugesetzt. Nektar und Honigtau enthalten sogenannte Mehrfachzucker. Das Enzym Glucosidase beginnt mit dem Abbau der Saccharose (Rohrzucker) zu Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Das Enzym Glucosidase ist relativ unspezifisch. Es spaltet Mehrfachzucker in ihre Bausteine, die Einfachzucker. Das Enzym wird auch als Invertase bezeichnet.
Ein weiteres Enzym, die Amylase, spaltet langkettige Kohlenhydrat-Moleküle in kurze Ketten. Alle langkettigen Kohlenhydrate (Polysaccharide) sind aus Einfachzuckern zusammengesetzt. Ein typischer Einfachzucker ist die Glukose (Traubenzucker). Aus vielen Hundert einzelnen Glukose-Molekülen ist auch die pflanzliche Stärke zusammengesetzt. Stärke heißt griechisch Amylon; das Enzym wurde daher Amylase genannt. Ein früherer Name war Diastase.
Die Umwandlung von Nektar und Honigtau hat in der Honigblase bereits begonnen, bevor die Bienen den Stock erreichen. Noch enthält die Flüssigkeit zu viele Mehrfachzucker wie die Saccharose und zu viel Wasser. Der Honig ist noch nicht reif; es ist ein unreifer Honig. Die eingetragene Tracht ist kein Nektar mehr, aber auch noch kein fertiger Honig.