Pyrethroide sind synthetisch hergestellte Wirkstoffe, die sich in ihrer chemischen Strukur von den natürlichen Pyrethrinen ableiten.

Pyrethrine

Pyrethrine sind Naturstoffe, die als sekundäre Pflanzenstoffe in Pflanzen der Gattung Tanacetum gebildet werden. Die Gattung steht den Chrysanthemen-Arten nahe. Der Extrakt der Wirkstoffe aus den Blüten wird als Pyrethrum bezeichnet. Die isolierten Wirkstoffe, Pyrethrine, wirken als Insektizid und werden im Pflanzenschutz und zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt.

Pyrethroide

Pyrethroide werden synthetisch hergestellt. Ihr Name bedeutet, dass sie den Pyrethrinen ähneln. Und das tun sie in Struktur und Wirkungsweise.

Giftwirkung

Pyrethrine und Pyrethroide sind Kontaktgifte. Sie werden als Insektizide bezeichnet, obwohl sie nicht nur auf Insekten, sondern auf das Nervensystem aller Tierarten wirken. Die Nervenleitung wird dadurch gestört, dass Nervenleitungen (Axone) dauerhaft depolarisiert werden. Bestimmte Tore, Membranporen, für Natriumionen werden durch Pyrethrine und Pyrethroide daran gehindert, sich zu schließen. Es entsteht, vereinfacht gesagt, ein Kurzschluss in der Nervenfaser.

Die akute Toxizität von Pyrethrine und Pyrethroiden ist bei Warmblütern, wie uns Menschen, gering. Die Giftwirkung nimmt mit steigender Körpertemperatur ab, da Warmblüter über Enzyme, Hydrolase, verfügen, die Pyrethroide spalten. Pyrethroide werden daher durch warmblütige Tiere rasch abgebaut. Insekten und Milben hingegen bauen Pyrethroide nur durch langsamere Oxydation ab.

Anwendung

Die Wirkstoffe werden durch präparierte Streifen in das Volk eingebracht. Die Arbeiterinnen laufen über die Streifen und verteilen mit ihren Füßen die Wirkstoffe in der Beute. Die Wirkstoffe gelangen damit auch in den Wabenbau, was zu Rückständen im Wachs führen kann. Die Wirkstoffe sind giftig für Fische. Rückstände der Streifen dürfen nicht in Gewässer gelangen.