Sackbrutvirus und Varroamilbe
Das Sackbrutvirus, engl. Sacbroodvirus (SBV), verursacht die Sackbrut der Honigbiene. Symptome treten nur in der Bienenbrut auf. Infizierte Arbeiterinnen zeigen keine Symptome, übertragen aber die Viren in die Brut. Infizierte Ammenbienen verfüttern virenhaltigen Futtersaft an die Larven. Infizierte Larven sterben im Streckmadenstadium noch vor der ersten Puppenhäutung. Die Larven zerfallen zu einem sackförmigen Gebilde, in dem sich eine klare, bräunliche Flüssigkeit sammelt. Eingetrocknet wird aus dem Säckchen
ein schwarzbrauner Schorf, der sich an den Enden aufwölbt. Diese Form erinnert an ein Schiffchen. Daher stammt auch der Name Schiffchenbrut.
Die Varroamilbe ist nicht ursächlich am Ausbruch der Sackbrut beteiligt. Erst wenn bereits erste infizierte Larven auftreten, lassen sich die SBV in der Varroamilbe nachweisen. Erst jetzt kann die Milbe die Viren in die Larven übertragen. Eine Übertragung von den adulten Bienen über die Milben auf die Larven erscheint nicht möglich. Wahrscheinlich kann die Milbe in einem bereits erkrankten Volk zur schnelleren Ausbreitung der Virose beitragen.