Speziell im August und September kann man auf dem Flugbrett mitunter verkrüppelte Arbeiterinnen finden. Sie sind unfähig zu fliegen, da ihre Flügel verkrüppelt sind. Manche liegen bereits tot am Boden vor der Beute. Vielleicht sehen Sie auch Arbeiterinnen, die tote Larven oder missgebildete Puppen aus dem Flugloch zerren.

primäre oder direkte Schädigung

Die Varroamilbe (Varroa destructor) schädigt die Bienen und ihre Brut direkt, indem sie Hämolymphe saugt. Über die Hämolymphe verteilt die Biene Nährstoffe in ihrem Körper. Die Stoffe, die Energieträger und Baustoffe sind, fehlen der Biene für ihren Stoffwechsel. Nach der Verdeckelung kann die Larve keine weitere Nahrung aufnehmen. Nährstoffe, die ihr jetzt entzogen werden, kann sie nicht wieder ersetzen. Sie fehlen der Puppe während der Metamorphose zur erwachsenen Biene. Die Biene wird kleiner, was sich besonders an einem verkleinerten Hinterleib (Abdomen) zeigt. Die Biene ist damit auch in ihrer Leistungsfähigkeit für das Volk eingeschränkt.

sekundäre Schädigung

Die Varroamilbe überträgt Krankheiten. Dies sind vor allem Viren, die die Biene infizieren können. Viren sind immer latent in Völkern vorhanden. In einem gesunden, starken Volk führen sie selten dazu, dass eine Krankheit ausbricht. Einzelne erkrankte Bienen verlassen das Volk oder werden von Arbeiterinnen entfernt. Dies entgeht meist unserer Aufmerksamkeit.

In einem durch die Varroamilbe geschwächten Volk können sich Viren stärken vermehren und führen im Volk zum Ausbruch der Krankheit. Hinzu kommt, dass die Varroamilbe sich als Überträgerin für Bienenviren etabliert hat. Durch die Milbe ist ein neuer Ansteckungs- oder Übertragungsweg, der zu einem schnellen Anstieg des Infektionsgrades und einer systemischen Infektion führt, entstanden. Typisches Beispiel ist der Deformed Wing Virus. Das Krankheitsbild ist eindeutig am Auftreten von Bienen mit verkümmerten Flügeln zu erkennen.