Bienenparalyse Viren
Es gibt drei unterschiedliche Bienenparalyse Viren, die in Europa auftreten.
Akutes Bienenparalyse Virus
Das Akute Bienenparalyse Virus (Acute Bee Paralysis Virus, ABPV) ist bei uns relativ harmlos. In Kombination mit einem starken Befall durch die Varroamilbe treten Symptome, die der Europäischen Faulbrut ähneln, auf. Es finden sich tote Maden in den Brutzellen. Die toten Maden lösen sich zu einer schleimige Masse, die keine Fäden zieht, auf. Nach dem Eintrocknen entsteht ein lockerer Schorf.
Chronisches Bienenparalyse Virus
Das Chronische Bienenparalyse Virus, engl. Chronic Bee Paralysis Virus (CBPV) schädigt die erwachsene Biene. Symptome der Erkrankung sind flugunfähige, zitternde Bienen. Auffällig ist das häufige Abkoten (Durchfall) und der aufgeblähte Hinterleib (mit Flüssigkeit überfüllte Honigblase). Die Bienen können viele ihrer Haare verlieren. Dann spricht man auch von Schwarzsucht.
5 bis 8 Tage nach der Infektion sterben die Bienen. Die Infektion kann so massiv sein, das ganze Völker zusammenbrechen. Die Infektion verbreitet sich durch infektiösen Kot, den die infizierten Bienen im Stock abkoten. Arbeiterinnen reinigen den Stock und entfernen die Kotflecken. Dabei infizieren sie sich. Das CBPV wurde als Viruspartikel in der Hämolymphe, dem Darmgewebe, Fettgewebe, den Kopfdrüsen und Nervenknoten nachgewiesen. Wenn die Nervenknoten befallen sind, treten die typischen Lähmungserscheinungen (Paralyse) auf.
Die Erkrankung tritt auch ohne den Befall mit der Varroamilbe auf. Der Übertragungsweg ist fäkal-oral: Infizierter Kot wird gefressen. Ob die Varroamilbe eine Überträgerin des CBPV ist und ob ein Ausbruch der Krankheit durch einen Varroabefall gefördert wird, ist umstritten.
Langsames Bienenparalyse Virus
Eine Infektion durch das Langsame Bienenparalyse Virus (Slow Bee Paralysis Virus, SBPV) verläuft meist harmlos. Häufig werden keine Symptome festgestellt. Erst in der Kombination mit der Varroamilbe treten massive Symptome auf und es kommt zum Absterben der Brut.