Der Krankheitsverlauf der Varroose im Bienenvolk ist deutlich schwieriger zu verfolgen als die Erkrankung der einzelnen Biene. Eine Biene, die auf dem Rücken eine Varroamilbe trägt oder die durch das Deformed Wing Virus nur verkrüppelte Flügel besitzt, ist sofort zu erkennen.

Varroose im Volk frühzeitig zu erkennen und damit den Krankheitsverlauf wahrzunehmen, erfordert Erfahrung und Achtsamkeit im Umgang mit den eigenen Bienen. Einzelne tote Bienen sind kein Alarmzeichen. Ohne eine regelmäßige Kontrolle wird ein massiver Befall durch die Varroamilbe meist zu spät erkannt. Es ist möglich, dass man innerhalb weniger Wochen vor einer leeren Beute steht.

Verlauf des Befalls mit der Varroamilbe

Im Jahr der ersten Infektion mit der Varroamilbe (Varroa destructor) verläuft die Varroose meist frei von Symptomen. Die Anzahl der Milben steigt erst zum Herbst hin soweit an, dass erste Milben im Gemüll erscheinen. Für den Verlauf der Anfangsphase der Varroose ist entscheidend, wieviele Varroamilben das Volk infizieren und zu welcher Jahreszeit. Wieviele Monate stehen der Milbe im ersten Jahr für eine erfolgreiche Vermehrung in der Bienenbrut zur Verfügung?

Im Verlauf des zweiten Jahres findet meist eine starke, exponentielle Vermehrung der Varroamilbe statt, sofern keine Gegenmaßnahmen unternommen werden. Mit Beginn der ersten Brut infizieren die Varroamilben, die den Winter auf den Arbeiterinnen überlebt haben, die Brutzellen der Honigbiene. Von nun an läuft kontinuierlich der Vermehrungszyklus der Varroamilbe. Etwa alle drei Wochen verdreifacht sich die Zahl der Milben im Volk.

Varroose + Virose

Ein massiver Befall durch die Varroamilbe geht meist mit dem Ausbruch einer Virenerkrankung einher. Varroose und Virose gemeinsam schädigen ein Volk so sehr, dass es daran zugrunde geht.

Entscheidend für das Aufhalten, die Kontrolle, der Varroamilbe ist die regelmäßige Ermittlung des Befalls und das konsequente Durchführen aller Bekämpfungsmaßnahmen.