Verhalten und Lebenszyklus der weiblichen Varroamilbe
Bei der geschlechtsreifen, weiblichen Varroamilbe (Varroa destructor) wechseln sich zwei Phasen zyklisch ab: die phoretische und die reproduktive Phase. Die Varroamilbe durchläuft diesen Zyklus zwei- bis dreimal. Eine weibliche Milbe kann bis zu dreimal Brutzellen infizieren und Eier ablegen. Unter Laborbedingungen wurden von Milben noch mehr Vermehrungszyklen erreicht.
phoretische Phase
Die Bedeutung der phoretische Phase liegt in der Verbreitung der Varroamilbe im Volk und in der Umgebung sowie im Überbrücken brutfreier Zeiten. In dieser Phase lebt die Milbe auf den Arbeiterinnen der Honigbiene (Apis mellifera). Sie ist in dieser Zeit durch die Biene erreichbar und verletztbar. Die Milbe sucht gezielt die Unterseite des Hinterleibs auf, um sich zwischen den Platten (Sternite) zu verstecken. Mit ihren Cheliceren (Mundwerkzeuge) durchsticht sie die Zwischenhäute und gelangt so an ihre Nahrung, die Hämolymphe, der Arbeiterin.
reproduktive Phase
Zur Vermehrung (Reproduktion) sucht die weibliche Varroamilbe gezielt eine Brutzelle, die in Kürze verdeckelt wird, auf. In der Brutzelle ist die Milbe relativ geschützt. Die Milbe zieht sich in den ersten Stunden in die Reste des Futtersaftes am Grunde der Brutzelle zurück.
Wurde die Zelle verdeckelt, so wandert die Milbe auf die Streckmade und beißt ein Loch in den hinteren Bereich der Larve. Die Milbe nimmt Hämolymphe auf. In der Hämolymphe befindet sich das Juvenilhormon der Bienen. Dies wirkt vermutlich als Auslöser, Kairomon, für die Initiierung der Eireife in der Varroamilbe.