Körperbau (Anatomie) und Entwicklung der Varroamilbe
Meist bekommen wir nur die ausgewachsene, weibliche Varroamilbe zu sehen. Um Männchen und Entwicklungsstadien der Varroamilbe (Varroa destructor) zu finden, müssen wir Brutzellen der Honigbiene (Apis mellifera) öffnen und darin nach den unterschiedlichen Stadien der Milbe suchen.
Schauen wir in eine geöffnete Brutzelle, so tauchen wir in eine Welt mit ganz anderen Maßstäben ein. Vieles ist nur einen Millimeter groß oder kleiner. Wir brauchen also unbedingt eine Lupe, um das Problem Varroamilbe
zu erkennen.
Varroa ist etwas Besonderes
Für alle Raubmilben, zu denen die Varroa zählt, ist eine Entwicklung aus dem Ei über Larven- und Nymphenstadien zur erwachsenen Milbe üblich. Aber gerade bei den als Parasiten lebenden Arten der Raubmilben (Mesostigmata) gibt es Abweichungen von der Regel als Anpassung an den Wirtsorganismus und dessen Lebensweise.
Die Varroamilbe macht eine hemimetabole Entwicklung, das heißt, die Larven- und Nymphenstadien ähneln in der Form bereits der erwachsenen Milbe, der Imago. Eine Besonderheit ist, dass das Larvenstadium noch in der Eihülle stattfindet. Die Varroamilbe schlüpft nicht als Larve, sondern als weiterentwickelte Protonymphe aus dem Ei. Dies ist eine besondere Anpassung an die kurze Zeit, die der Milbe in der verdeckelten Brutzelle zur Verfügung steht.