Blütenstetigkeit
Die Honigbiene konzentriert sich bei einem Trachtflug auf die Blüten einer einzigen Pflanzenart. Man sagt, sie ist blütenstet.
Die Blütenstetigkeit ist ein Zeichen dafür, dass die Honigbienen das Sammeln koordinieren. Eine Biene, die eine gute Trachtquelle gefunden hat, alarmiert andere Flugbienen. Die Biene gibt ihre Entdeckung dazu durch einen Tanz auf der Wabe an die anderen weiter. Himmelsrichtung, Entfernung, Ergiebigkeit und Duft der neuen Trachtquelle werden durch Tanzrichtung, Vibrationsmuster und soziales Füttern (Trophallaxis) vermittelt. Meist sind es Spurbienen, die neue Trachtquellen erschließen.
Das ist eine ökonomische Lösung, denn die einzelne Biene muss weder Zeit noch Kraft mit Suchen verbringen. Dies gilt auch im Detail: Die Sammelbienen müssen bei jedem Blütentyp erst einmal lernen, wo Nektar und Pollen zu finden sind. Manche Blütentypen sind recht kompliziert aufgebaut. Das Sammeln ist viel effektiver, wenn immer die gleiche Blütenart angeflogen wird.
Für die Pflanze hat das den Vorteil, dass ihr Pollen garantiert zu einer Blüte ihrer eigenen Art transportiert wird. Nur Pollen derselben Pflanzenart kann eine Blüte befruchten.
Die Blütenstetigkeit der Honigbiene ist die Voraussetzung, dass bei der Imkerei sortenreine Honige, die Sortenhonige, entstehen können.