Honigtau
Der Name Honigtau
ist eine bildliche, sehr treffende Bezeichnung. Tau kennen wir als eine Flüssigkeit, die morgens als Tröpfchen auf Blättern liegt. Honig
-tau müsste aus Tröpfchen einer süßen Flüssigkeit bestehen und auf Blättern liegen. Genau das ist es.
Insekten scheiden diesen süßen Tau tröpfchenweise aus. Alle Insekten, die diese Tröpfchen produzieren, stechen mit einem speziell geformten Rüssel die Pflanzen an. Die typischen Honigtauerzeuger bohren dabei das Phloem an. Die Flüssigkeit im Phloem steht unter einem leichten Druck, so dass der Pflanzensaft in das Tier geradezu hineingedrückt wird.
Der Rohrzucker (Saccharose) ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Säfte. Honigtau ähnelt aber in seiner Zusammensetzung mehr dem Honig als den Pflanzensäften, die aufgenommen werden. Zusätzlich sind im Honigtau zahlreiche, höhere Zucker (Mehrfachzucker) enthalten.
Der Grund für die Änderung der Zusammensetzung ist, dass im Speichel und Darm der Insekten die gleichen Zucker spaltenden Enzyme aktiv sind, wie im Speichel der Biene. Der Rohrzucker wird von den Enzymen der Insekten in Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose) zerlegt. Kommt Ihnen das bekannt vor? Ja, dies ist der gleiche Prozess, wie er nach dem Einspeicheln durch die Biene bei der Honigbereitung auftritt.
Der Honigtau auf Blättern und Nadeln wird von der Honigbiene gesammelt. Die anschließende Honigbereitung erfolgt durch die Biene wie beim Nektar. Das Produkt ist der besonders würzige, dunkelbraune Honigtauhonig.