Totenschau halten.
Es passiert auch erfahrenen Imkern, dass sie zu dieser Zeit vor einem toten Volk stehen. Völkerverluste im Frühjahr von 20 bis 30 % kommen immer wieder vor. Das ist keine Schande. Wichtig ist daraus zu lernen. Sie müssen die Ursache ermitteln. Ist bei Ihnen ein Volk gestorben, so holen Sie sich die Unterstützung und den Rat eines erfahrenen Imkers wie z. B. des Bienensachverständigen (BSV).
Mögliche Ursachen gibt es viele. Das Frühjahr, der Beginn des Völkeraufbaus, ist eine besonders kritische Phase für jedes Bienenvolk. Der Futtervorrat geht zur Neige und je nach Witterung, kann ein Volk jetzt verhungern. Ein Wechsel der Generationen muss gelingen, wenn die Sommerbienen die Winterbienen ersetzen. Unbemerkt im Volk vorhandene Varroamilben können sich innerhalb weniger Wochen stark vermehren. Latent vorhandene Keime können bei geschwächten Völkern oder kalter Witterung zum Ausbruch einer Krankheit führen.
Ursachen ermitteln.
Schauen Sie gemeinsam die Beute durch und achten Sie auf Hinweise in der Umgebung. Gab es einen Totenfall vor dem Flugloch? Finden Sie auf den toten Bienen Varroamilben? Gibt es noch Brutwaben? Wie sehen die Reste der Brut aus? Eine gut geführte Stockkarte ermöglicht Ihnen, das vergangene Jahr des Volkes und Ihre Maßnahmen nachzuvollziehen. Ein Verlust im Frühjahr hat seine Ursache nicht selten in Fehlern bei der Einwinterung oder einer unvollständigen Varroabehandlung des Vorjahres.
Das Bieneninstitut Kirchhain hat ein detailliertes Untersuchungsschema entwickelt. Es kann Ihnen als Leitfaden dienen, damit Sie keine mögliche Ursache übersehen. In unklaren Fällen entnimmt man Probenmaterial (tote Bienen, Brutreste, Futter) und sendet es nach Absprache zu einem Bieneninstitut zur weiteren Untersuchung (kostenpflichtig).