Raum geben - Brutraum erweitern und Honigraum aufsetzen
In einem trachtreichen, warmen Frühjahr können die Völker sich sehr schnell entwickeln. Die Entwicklung sollte nicht durch mangelnden Raum in der Beute begrenzt werden. Hier sind wir als Imker gefragt, die Entwicklung der Tracht und der Völker zu beobachten. Dies gilt insbesondere für die Frühtrachtgebiete.
Brutraum
Hat ein Volk auf nur einer Zarge überwintert und füllt das Brutnest mit Futterkranz die Zarge fast aus, so ist es höchste Zeit, eine zweite Brutzarge aufzusetzen. Die Brutzarge kann aus ausgebauten Waben des Vorjahrs oder aus Rahmen mit Mittelwänden bestehen. Alte, braune Brutwaben sollten Sie einschmelzen. Es ist eine Frage der Wabenhygiene.
Ist das Brutnest noch klein, so sollten Sie noch warten. Es können noch Nachtfröste kommen. Bei einem kleinen Volk kann es bei einem zu großen Raum zu einer Unterkühlung der Brut kommen. Beobachten Sie das Volk, um den richtigen Zeitpunkt für das Aufsetzen des zweiten Brutraums nicht zu verpassen.
Hat ein Wirtschaftsvolk auf zwei Zargen überwintert, so sollten Sie die untere Zarge auf überalterte Brutwaben kontrollieren. Finden Sie alte, dunkle Brutwaben, die frei von Brut sind, so ist jetzt ein guter Zeitpunkt, diese zu entfernen. Ersetzen Sie die Waben mit Leerwaben oder Mittelwänden. Schieben Sie die verbliebenen Waben zusammen und hängen Sie die neuen Waben am Rand ein.
Honigraum
Wenige Wochen später, ein Volk, das sich gut entwickelt hat, besitzt jetzt ein großes Brutnest, das sich über zwei Zargen erstreckt. Das Volk wird als Wirtschaftsvolk bezeichnet. Mit diesem Volk kann eine Honigernte erwirtschaftet werden.
Der Übergang vom Frühling zum Frühsommer ist der richtige Zeitpunkt, um einen Honigraum aufzusetzen. Er besteht aus einer Zarge mit Rahmen mit Mittelwänden. Zu Beginn einer Massentracht, wie der Obstblüte, Raps oder Löwenzahn, werden Mittelwände sehr schnell zu Waben ausgebaut. Die Vorgabe von Mittelwänden ist Teil des Konzepts der Wabenhygiene.
Wir empfehlen Ihnen, zwischen Brutraum und Honigraum ein Absperrgitter einzulegen. Das Absperrgitter hat Öffnungen, die es den Arbeiterinnen erlauben, in den Honigraum zu gelangen. Die Öffnungen sind so schmal, dass es der im Abdomen etwas breiteren Königin den Weg versperrt. Das Absperrgitter verhindert so, dass Brut im Honigraum angelegt wird. Es können später reine Honigwaben zum Schleudern entnommen werden. Absperrgitter ermöglichen auch den Einsatz einer Bienenflucht, die wiederum die Honigernte erleichtert. Die Absperrgitter sind nicht unumstritten.