Hochsommer
Die Blüte der Linden (Juli) ist in vielen Regionen die letzte große Tracht. Anschließend ist es Zeit für die Ernte des Sommerhonigs.
Auch wenn es nach der Linde noch an vielen Stellen blüht, sind die großen Massentrachten vorbei. Die Bienen nehmen die Stagnation und den Rückgang an Tracht wahr. Es wird weniger neue Brut angelegt. Die Völker wachsen nicht mehr, um sich zu teilen, sondern halten ihre Stärke. Ein Schwarm entsteht daher nur noch in Ausnahmefällen. Ein Ausbau weiterer Waben findet nicht mehr statt.
Sommertrachthonig ernten.
Der Hochsommer ist die Zeit der zweiten und in der Regel letzten Honigernte. Sommertrachthonige zeigen eine besondere Vielfalt und starke regionale Variabilität. Die aromatische Vielfalt entsteht durch ein weites Spektrum an potenziellen Trachtpflanzen in Früh- und Hochsommer. Anteile von Honigtau können dem Honig eine dunkle, herbe Note geben.
Spätere, reiche Trachten sind Ausnahmen, die nur in Gebieten mit viel Honigtau (Waldtracht) oder in Heidegebieten auftreten. Eine typische Spättracht ist auch der Buchweizen oder die Sonnenblume, sofern ein gewerblicher Anbau stattfindet. In diesen Gebieten kann es Sinn machen, noch eine Spättracht abzuwarten. Allerdings sind diese Trachten nicht unproblematisch und nur etwas für erfahrene Imker und Imkerinnen.
Wabenhygiene- Aussondern alter Brutwaben
Nach der letzten Honigernte kann der Honigraum mit den ausgeschleuderten Honigwaben, honigfeuchte Leerwaben, erneut aufgesetzt werden. Ein Absperrgitter wird nicht eingesetzt. Mit ein wenig Glück verlagern die Bienen ihr Brutnest jetzt weiter nach oben teilweise in den ehemaligen Honigraum hinein. Bei einem Wirtschaftsvolk auf drei Zargen wird nach etwa 2 Wochen die untere Zarge frei von Brut sein.
Die untere Zarge enthält bei diesem Vorgehen die ältesten Waben. Die untere Zarge sollte jetzt entfernt und deren Waben eingeschmolzen werden. Einzelne Waben, die noch Brut enthalten, werden in die mittlere Zarge an den Rand des Brutnestes gehängt. Im kommenden Frühjahr sind diese Waben in der Regel frei von Brut und werden entfernt.
Beginn der Wintereinfütterung
Nach der Ernte sind wir dafür verantwortlich, dass unsere Bienen ausreichend Vorräte haben oder bekommen. Vorräte können kurzfristig notwendig werden, da in vielen Regionen zu dieser Zeit nach der Blüte der Linden die Tracht drastisch zurückgeht. Eine Trachtlücke, die die Bienen mit ihren Vorräten überbrücken müssen, kann entstehen.
Langfristig brauchen die Bienen Vorräte, damit das Volk den Winter übersteht. Der geerntete Honig war der Wintervorrat des Bienenvolkes. Jetzt müssen Sie ihren Bienen helfen, die Vorräte durch die Gabe eines geeigneten Futters wieder auffüllen.
Die Einfütterung muss bis Ende September abgeschlossen sein. Die Futtergabe erfolgt in zwei Schritten: Ende Juli bis Anfang August erfolgt die erste Gabe. Im Laufe des Septembers je nach Bedarf die zweite Gabe an Futter.
Varroa-Behandlung - Ameisensäure
Es ist höchste Zeit, sich um die Varroamilben zu kümmern. Während Honig, der geerntet werden soll, produziert wird, ist eine Behandlung gegen die Varraomilbe mit Wirkstoffen nicht zulässig. Jetzt ist die letzte Honigernte vorbei und Sie können die Varroamilbe effektiv attackieren.
Der erste Schritt ist eine Abschätzung der Befallsrate mit der Varroamilbe. Sie können das Gemüll untersuchen, eine Bienen- oder eine Brutprobe machen. Entsprechend der Befallsstärke sollten Sie entscheiden, ob Sie erst füttern oder erst die Milben bekämpfen.
Wir schlagen vor, dass Sie die in Deutschland zugelassene Methode des Nassenheider Verdunster zur Verdampfung der Ameisensäure verwenden. Gerade für den Anfänger ist der Nassenheider Verdunster ideal, weil er sehr verlässlich arbeitet. Er hat einen sehr weiten Temperaturbereich von 15 bis 30 °C mit einer relativ konstanten Verdunstungsrate. Das macht die Methode relativ wetterunabhängig.
Die Effektivität der Behandlung wird durch den Milbenfall auf der Bodeneinlage kontrolliert. Dabei ist zu beachten, dass bei einer Behandlung mit Ameisensäure 14 Tage lang ein erhöhter Milbenfall zu beobachten ist. Dann setzt wieder der natürliche Milbenfall ein, falls Milben überlebt haben.