Beurteilung der Ergebnisse der Befallskontrolle
Nachdem die Diagnose des Befalls mit der Varroamilbe vorliegt, ist es wesentlich, die Ergebnise zu bewerten und die richtigen Schritte zur Behandlung daraus abzuleiten.
Brutprobe
Die Brutprobe ist hervorragend dazu geeignet, den Erfolg der Behandlung mit Ameisensäure zu bewerten. Finden Sie unmittelbar nach Ende der Behandlung noch Milben und Milbenstadien in der Brut, so war die Behandlung nicht erfolgreich. Die Behandlung muss umgehend wiederholt werden.
Untersuchen Sie die Drohnenbrut, so werden Sie wahrscheinlich Varroamilben finden. Kritisch wird es erst, wenn mehr als 10 % der Brutzellen befallen sind oder wenn Sie einen Mehrfachbefall finden. Mehrfachbefall bedeutet, dass zwei oder mehr Varroamilben in die Brutzelle eingedrungen sind. Dann müssen Sie sofort handeln und chemische Wirkstoffe einsetzen.
Bienenprobe
Außerhalb der Brutzeit gibt Ihnen die Bienenprobe einen realen Eindruck des Befalls. Ist Brut vorhanden, so ist nur eine grobe Abschätzung möglich. Hier finden Sie eine Abschätzung, basierend auf den Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.
Befallsgrad bei erwachsenen Bienen im Juli | Maßnahmen |
---|---|
mehr als 1 Milbe/10 g Bienen | Sommerbehandlung bald erforderlich |
mehr als 4 Milbe/10 g Bienen | umgehend behandeln |
Gemüll
Finden Sie im Gemüll weniger als 5 Milben pro Tag, besteht keine akute Gefahr. Finden Sie einen natürlichen Milbenfall von 5-10 Exemplaren pro Tag, so müssen Sie das Volk im Auge behalten. Es kann sich in den nächsten Wochen ein kritischer Befall entwickeln. Finden Sie mehr als 10 Milben pro Tag im Gemüll, so müssen Sie umgehend behandeln. Verzichten Sie lieber auf eine Honigernte, aber retten Sie Ihr Wirtsvolk durch eine sofortige Behandlung.