Ablegerbildung zur Bekämpfung der Varroamilbe
Die Bildung eines Ablegers oder eines Kunstschwarms führt zu einer Brutpause im Volk. Eine Brutpause bedeutet gleichzeitig einen Vermehrungsstopp für die Varroamilbe. Nach zwei bis drei Wochen endet die Brutpause und dann vermehren sich sowohl die Bienen als auch die Milben wieder. Eine Reduzierung des Befalls mit der Varroamilbe ist nicht eingetreten. Eine Ableger- oder Kunstschwarmbildung allein bringt uns keinen Vorteil.
Die Bildung eines Ablegers oder Kunstschwarms muss zur effektiven Bekämpfung der Varroamilbe immer mit einer chemischen Bekämpfung kombiniert werden.
Ableger
Der Sinn der Ablegerbildung ist, dass Wirtschaftsvölker entlastet werden, ohne dass mit chemischen Wirkstoffen gearbeitet werden muss. Ein Wirtschaftsvolk kann nach der Bildung eines Brutablegers mit einer reduzierten Varroabelastung über den Sommer geführt werden. Aus dem Wirtschaftsvolk wird ein Brutableger gebildet, indem alle verdeckelten Brutwaben und damit alle Varroamilben in der reproduktiven Phase entnommen werden. Die Varroalast wird auf den Brutableger übertragen.
Der Brutableger sollte anschließend mit einem chemischen Wirkstoff behandelt werden. Es empfiehlt sich die Behandlung mit Ameisensäure, da diese auch in den verdeckelten Zellen wirkt. Im Mai und Juni kann mit einer Drohnenfangwabe die Bekämpfung ergänzt werden.
Kunstschwarm
Wird aus einem mit Varroamilben belasteten Volk ein Kunstschwarm gebildet, so muss dieser mit chemischen Wirkstoffen behandelt werden. Das Gleiche gilt bei einem belasteten Naturschwarm. Bei beiden Schwarmtypen sollte umgehend die Befallstärke ermittelt werden.
Die Bildung eines Kunstschwarms dient in erster Linie der Völkervermehrung und damit einer nachhaltigen, vorausschauenden Betriebsweise. Der Schwarm wird als Jungvolk weiterentwickelt und kann im folgenden Jahr den Ausfall eines Wirtschaftsvolkes ersetzen.
Während der Kellerhaft
ist ein Beträufeln mit Oxalsäure sinnvoll. Nach dem Wabenbau, aber vor dem Verdeckeln der ersten Brut kann das Volk mit einer Milchsäurelösung besprüht werden. Es wird empfohlen, die Behandlung mit Milchsäure im Abstand von wenigen Tagen zu wiederholen.