Tanzsprache der Honigbienen
zoom_in Video: Schwänzeltanz der Honigbiene, Apis mellifera
Die Bienen sehen nicht das, was wir sehen. Keine Biene sieht eine andere Biene tanzen; im Bienenstock ist es stock-finster.
Was wir sehen
Betrachten wir eine Wabe, so sehen wir von oben auf eine Biene, die in einem typischen kreisförmigen Muster läuft. Sie läuft einen Halbkreis und schließt ihn mit einer geraden Strecke. Auf der geraden Strecke vibriert die Biene mit Flügeln und Hinterleib. Der Hinterleib schlägt dabei in schneller Folge nach rechts und links aus. Wir können einen kurzen, dunklen Ton hören.
Die Biene läuft diese Sequenz immer wieder. Arbeiterinnen werden aufmerksam und folgen der tanzenden Biene. Sie nehmen dabei über ihre Antennen (Fühler) Kontakt mit dem Hinterleib der Biene auf.
Was die Biene fühlt, riecht und hört
Die Bienen besitzen ganz feine Sinnesorgane, um ihre Kolleginnen im stockdunklen
Bienenstock wahrzunehmen und mit ihnen zu kommunzieren. Durch Analyse der Bienentänze wurde herausgefunden, dass Bienen einen Schall in Frequenzen von 100 bis 800 Hz hören
können.
Für diese Vibratioinswahrnehmung spielen Sinneshaare auf den Antennen eine Rolle und wahrscheinlich ist auch das auf den Fühlern befindliche Johnstonsche Organ beteiligt.Die tanzenden Bienen erzeugen Schwingungen, die von den Waben aufgenommen und weitergeleitet werden. Andere Bienen auf derselben Wabe nehmen die Schwingungen wahr. Hierbei sind auch Sinnesorgane auf den Beinen der Bienen beteiligt.
Hinzu kommt als wichtige Information der Geruch, den die Bienen an den Blüten aufgenommen haben. Haarkleid und der aufgenommene Pollen sind getränkt mit dem Duft der besuchten Trachtpflanze. Die heimkehrenden Bienen geben freizügig den Inhalt ihrer Honigblase ab, Trophallaxis - soziales Füttern. Zuckergehalt und Aroma sind wichtige Informationen, die durch den Inhalt der Honigblase übergeben werden.