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Verordnungen und Siegel zur Honigqualität

Es gibt mehrere Verordnungen und Richtlinien, die den Verbraucher vor minderwertigem Honig schützen. Sie enthalten eindeutig definierte Richtlinien und Grenzwerte. Ein Honig, der diese Kriterien nicht erfüllt, darf nicht in den Handel gebracht werden bzw. darf ein bestimmtes Gütesiegel nicht tragen.

Deutsche Honigverordnung

Die geltende Fassung dieser Verordnung wurde durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Januar 2004 erlassen. Sie gilt für jeden Honig der in Deuschland gewerblich gehandelt wird. Unter anderem legt die Verordnung fest, dass das Ursprungsland bzw. die Ursprungsländer auf dem Etikett angegeben werden. Außerdem werden die Begriffe der Honigarten verbindlich definiert. Der Grenzwert für den Wassergehalt wird auf 20 % festgelegt (Heidehonig 23 %). Der Grenzwert für HMF liegt bei 40 mg/kg Honig; für Honig aus tropischen Ländern beträgt der Grenzwert 80 mg/kg. Dies gilt auch für Honigmischungen.

Echter Deutscher Honig

Echter Deutscher Honig ist ein eingetragenes Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.). Honig, der die Banderole (Gewährverschluss) mit diesem Schriftzug trägt, muss den strengen Qualtitätsrichtlinien des D.I.B. entsprechen. Der D.I.B. legt den

Grenzwert für den Wassergehalt auf 18 % (Heidehonig 21,4 %) fest. Der zulässige HMF-Gehalt ist auf 15 mg/kg begrenzt. Ferner muss die Invertase-Aktivität bei mindestens 64 Einheiten pro kg liegen. Und, wie der Name schon sagt, der Honig muss aus Deutschland stammen.

Bio-Siegel

Seit September 2001 können generell Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft mit diesem staatlichen Bio-Siegel gekennzeichnet werden. Bei der Produktion von Honig, der dieses Siegel tragen sollen, müssen die Bestimmungen der EG-Öko-Verordnung eingehalten werden.

Die Verbände des ökologischen Landbaus haben ihre eigenen Gütesiegel entwickelt. Ihre Richtlinien sind meist strenger als die EG-Verordnung.

TransFair-Siegel

Circa 80 %, des in Deutschland verkauften Honigs, sind importiert. Die Nachfrage übertrifft bei weitem die inländische Produktion. Importiert wird vor allem aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Nur ein Teil der Importe darf das TransFair-Siegel tragen. Das Siegel garantiert, dass der Imker vor Ort einen fairen Preis für den Honig erhält. Dieses Siegel macht keine Aussage über die Qualität des Produktes.

Werner Mühlen