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Pollenanalyse im Honig: Melissopalynologie

Die Lehre vom Pollen, wissenschaftlich als Palynologie bezeichnet, wurde Jahrzehnte lang kaum beachtet. Hin und wieder las man Bericht über Paläontologische Ausgrabungen bei denen die Analyse der Pollen Hinweise gab auf das frühere Landschaftsbild und Klima. Mit der Zunahme von Kriminalfilmen, die die Arbeit der Gerichtsmediziner verfolgen, ist uns die Bedeutung der Pollenanalyse in der Forensik näher gebracht worden. So mancher Tatort kann anhand der Pollen an der Kleidung der Leiche ermittelt werden.

Die Melissopalynologie als Zweig der Palynologie gehört eher zur Lebensmittelanalytik. Dieser Zweig beschäftigt sich mit dem Vorhandensein und der Herkunft des Pollens in unserem Honig. Dies lässt Rückschlüsse zu auf die Trachtpflanzen, die von den Bienen angeflogen wurden. Ein als sortenrein bezeichneter Honig darf nur in geringen Anteilen Pollen anderer Pflanzen als der auf dem Etikett ausgewiesenen Sorte enthalten.

Die Pollenanalyse kann auch Aussagen machen über die geografische Herkunft des Honigs. Pollen von Pflanzen, die in dem bezeichneten Herkunftsland nicht wachsen, geben Anlass zur Vermutung, dass der Honig aus einem anderen Land importiert wurde oder zumindest mit einem Importhonig verschnitten wurde.

Joachim Eberhardt