Pollen sammeln und transportieren - Höseln
Pollen ist die wichtigste und erste Tracht im Frühjahr. Anders als Honig kann Pollen nicht über Monate gelagert werden.
Bei Bedarf fliegen Sammlerinnen gezielt Pflanzen mit einem reichen Pollenangebot an. Dazu gehören im Frühjahr Weide, Haselnuss, Kornelkirsche und Erle. Bei jedem Blütenbesuch, um Nektar zu sammeln, muss die Biene in der Blüte an den Pollengefäßen oder Staubblätter vorbei. Etwas Pollen bleibt dabei immer im Pelz der Biene hängen; das ist das Prinzip der Blüte. Die Blüten von Haselnuss und Erle geben keinen Nektar ab. Der Pollen wird vom Wind verbreitet. Die Bienen besuchen die männlichen Blütenstände, die Kätzchen, gezielt, um Pollen zu sammeln.
Die Bienen putzen sich mit ihren Beinen. Dabei ist die Richtung immer von vorne nach hinten. Das vordere und das mittlere Beinpaar arbeiten dem hinteren Beinpaar zu. Die hinteren Beine besitzen spezielle Strukturen, um den Pollen aus dem Pelz zu putzen und zu konzentrieren. Auf den Außenseiten der Hinterbeine gibt es jeweils eine Struktur, das Körbchen, um den Pollen sicher zu transportieren.
Höseln
Die Bürsten an den Beinen streifen Pollenkörner aus dem Körperhaar. Dieser Pollen wird von Bein zu Bein zu den Hinterbeinen transportiert. Da dazu alle Beine gebraucht werden, macht die Biene dies im Flug.
An den Hinterbeinen werden die Pollenpakete geformt, die Pollenhöschen. Den Vorgang nennt man Höseln
. Der Pollenkamm des rechten Hinterbeins kämmt dazu die Bürste des linken Hinterbeins aus und umgekehrt. Das Höseln erfolgt also immer überkreuzt. So wird der Pollen hinter den Kamm in den unteren Teil des Körbchens eines Hinterbeines gebracht. Der Pollenschieber drückt ihn nach oben und schiebt ständig weiteren Pollen nach, bis das Körbchen an der Außenseite des Beins gefüllt ist.