Bienen und Pollen (1/2)
Bienen tragen den Pollen an den Hinterbeinen in so genannten Pollenhöschen in den Stock ein. Was nicht gleich verzehrt wird, wird in Wabenzellen ein gelagert. Bei einem Blick auf eine Wabe fallen diese Zellen meist sofort auf: Sie sind farbig. Jeder Pollen hat seine eigene, charakteristische Farbe. Am eingelagerten Pollen kann man die aktuelle Trachtpflanze erkennen.
Falls die Bienen den Pollen längere Zeit einlagern wollen, so fügen sie Sekret aus den Speicheldrüsen und Honig hinzu. Der Pollen wird regelrecht in die Zellen gestampft. Eine Schicht Honig deckt den gestampften Pollen ab. Der Pollen wird durch diese Lagerung aufgeschlossen und leichter verdaulich. Gleichzeitig wir der Pollen durch eine Milchsäuregärung konserviert, ähnlich unserem Sauerkraut. Diesen Pollenvorrat nennt der Imker Bienen- oder Pollenbrot oder auch Perga.
Pollen ist nicht gleich Pollen. Speziell Pollen der Pflanzen, die auf eine Bestäubung durch Insekten angewiesen sind, enthält viele Fette und Eiweiße.
Pollen von Obstbäumen und Kreuzblütengewächsen ( z. B. Raps) hat einen höheren Nährwert als der Pollen von Nadelbäumen oder Gräsern. Das ist kein Zufall sondern hat sich im Laufe der Evolution entwickelt. Es ist eine wechselseitige Entwicklung zwischen Blütenpflanzen und Bienen bzw. allgemein bestäubende Insekten.