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Hormone und Pheromone

Generell spielen Hormone und Pheromone bei allen Insekten eine große Rolle. Selten hat man aber ein so komplexes und wohl abgestimmtes System dieser Stoffe gefunden, wie bei der Honigbiene.

Hormone

Bei allen Insekten werden Hormone in drei Geweben produziert: im Nervensystem, in endokrinen Drüsen (Corpora) und in Zellen in der Ummantelung des Herzschlauches (Pericardialzellen). Die Hormone steuern vor allem die Entwicklung der Larve zum ausgewachsenen Insekt (Imago). Dabei werden die verschiedenen Entwicklungsschritte und Häutungen durch sie ausgelöst. Bei holometabolen Insekten wie der Biene ist die Metamorphose hormonell gesteuert. Die Aktivität der inneren Organe speziell der Drüsen wird durch Hormone reguliert. Das Besondere bei der Honigbiene ist, dass bereits deaktivierte Drüsen bei Bedarf wieder anschwellen und produzieren können.

Pheromone

Pheromone sind Duftstoffe, die im Volk von Arbeiterinnen und Königin produziert werden. Sie dienen der Erkennung und Koordination des Volkes sowie der Orientierung.

Häufig sitzen vor dem Bienenstock Spurbienen, die sterzeln und mit dem Duft ihrer Nassanoffdrüse den anfliegenden Arbeiterinnen den Weg weisen. Wächterbienen kontrollieren die Ankömmlinge, ob sie den richtigen Stockgeruch besitzen.

Die Königin verströmt ihren eigenen, speziellen Geruch aus der Tergittaschendrüse. Außerdem produziert sie ein Pheromon-Gemisch in den Mandibeldrüsen: die Königinnensubstanz. Dieses ölige Gemisch ist wichtig für den Zusammenhalt des Volkes. Es ist Teil des Stockgeruchs. Eine niedrige Konzentration an Königinnensubstanz im Volk führt zur Anlage von Weiselzellen durch die Arbeiterinnen.

Joachim Eberhardt