Kreislauf und Herz der Honigbiene
Das Kreislaufsystem eines Insekts wie der Biene unterscheidet sich von dem des Menschen oder eines anderen Wirbeltieres in zwei Punkten ganz deutlich.
offenes Kreislaufsystem
Die Bienen besitzen ein offenes Kreislaufsystem. Das bedeutet, dass die Flüssigkeit, Haemolymphe genannt, nicht in einem geschlossenen System von Adern fließt. Es gibt ein Herz, einen Herzschlauch, im oberen Bereich des Hinterleibs. Die Haemolymphe wird durch den Herzschlauch nach vorne gepumpt. Eine der Aorten führt bis in den Kopf der Biene. Diese Gefäße enden aber offen in den Geweben. Von dort fließt die Haemolymphe als Körperflüssigkeit wieder in den Hinterleib zurück. Die Flüssigkeit wird durch Klappen im Herzschlauch wieder aufgenommen.
Unterscheide zwischen Hämolymphe und unserem Blut
Insekten besitzen kein Blut in unserem Sinne. Bedingt durch das offene Kreislaufsystem gibt es keine Trennung in Blut und Gewebsflüssigkeit (Lymphe). Die Körperflüssigkeit der Insekten ist beides: eine Häämolymphe (haemo- gr. Blut-).
Die Hämolymphe transportiert Nährstoffe und Abbauprodukte des Stoffwechsel. Sie enthält keinen Blutfarbstoff und es werden daher keine Atemgase transportiert, wie in unserem Blut das Hämoglobin den Sauerstoff trägt. Für die Versorgung mit Atemgasen ist das Tracheensystem zuständig.
Die Hämolymphe erhält die Nährstoffe aus dem umspülten Mitteldarm bzw. dem Fettkörper. Abbauprodukte werden an die Malpighischen Gefäße übergeben und dort entsorgt. Hormone aus den Corpora allata und Corpora cardiaca (Hormondrüsen) werden über die zirkulierende Hämolymphe im gesamten Organismus verteilt.